- Berchtesgadener Land
- Strecken- / Etappenwanderung
(mit Gepäcktransport) - 126 km (6 Tage)
- Bewertung **** / °
- Anfahrt
DB Prien - Rückfahrt
DB Berchtesgaden - Anfahrtszeit ab Köln Hbf
7h 15min
Tag 1: Prien am Chiemsee – Unterwössen (26 km, 480 hm, Gehzeit: 7 Stunden)
Der Beginn unserer SalzAlpenSteig-Wanderung beginnt morgens um 9 Uhr in kompletter Regenbekleidung. Erst am Mittag lässt der Regen nach und zwischen den dicken Wolken können wir die ersten hohen Berge ausmachen.
Anfangs auf ein paar Asphaltwegen entlang des Chiemsee, später über sanfte Hügel. Lohnenswert war ein kleiner Abstecher zu einem Wasserfall und auf dem letzten Abstieg konnten wir unzählige Salamander auf dem Weg bewundern.
Die letzten 4km nach Unterwössen haben wir mit einem Linienbus zurückgelegt.
Tag 2: Unterwössen – Bergen (21 km, 760 hm, Gehzeit: 7 Stunden)
Ein bisschen langweilig und im strömenden Regen geht es stetig aufwärts bis zur Schnappenkirche. Hier oben hätten wir einen phantastischen Aussicht gehabt – aber durch die Wolken und dem nicht enden wollenden Regen bleibt für uns die Aussicht getrübt.
Später kommen wir auf die Staudacher Alm (bewirtschaftet und geöffnet!), eine sehr kleine Alm, in der uns die junge Hüttenwirtin wohlig empfängt und uns eine Brotzeit zubereitet.
So fühlt sich Geborgenheit an.
Tag 3: Bergen- Ruhpolding (14,2 km, 550 hm, Gehzeit: 5 Stunden)
Aufgrund des schlechten Wetters fährt die Seilbahn zum Hochfelln heute nicht. Daher machen wir uns zu Fuß auf den Weg – wenigstens bis zur Mittelstation. Es folgt der Abstieg auf schmalen felsigen Wegen. Bei der anschließenden Bachüberquerung (durch vormals kleine Bachläufe) wird’s dann etwas abenteuerlich. Und trotz des anhaltenden strömenden Regens macht die Tour Spaß.
Tag 4: Ruhpolding – Inzell (20,1 km, 280 hm, Gehzeit: 7 Stunden)
Der Regen hat ein Ende! Mit der Rauschbergbahn geht es hinauf auf 1671 m zum Rauschberg und erstmals haben wir eine Rundumsicht auf Täler und Berge. Für den Abstieg wandern wir auf mal breiten und schottrigen, mal auf schmalen Wald- und Wiesenwegen, an schroffen Felswänden entlang und oft begleitet vom Glockengeläut der grasenden Kühen auf den Almen.
Tag 5: Inzell – Bad Reichenhall (23 km, 530 hm, Gehzeit: 8 Stunden)
Heute wandern wir zu den Weißbachfällen und entlang des sehr idyllischen Weißbaches. Der kleine Abstecher in die Weißbachklamm lohnte sich sehr. Herrlich! Gegen Mittag trinken wir einen Kaffee auf der Höllenbachalm bevor der Abstieg auf dem Höllenbachsteig mit der grandiosen Aussicht auf den Thumsee beginnt. Die letzten Kilometer verlaufen auf wunderschönen schmalen Wegen durch den Wald über den Zwergerlweg – von dem auch wir begeistert waren. (Leider störte hier über mehrere Kilometer etwas der Lärm der nahen Ortschaft und der Bundesstraßen).
Tag 6: Bad Reichenhall – Schönau am Königssee (22 km, 790 hm, Gehzeit: 6 Stunden)
Mit dem Bus sind wir nach Bischofswiesen gefahren, um von dort unsere heutige und letzte Etappe zu beginnen. Und diese letzte Etappe empfinden wir auch als die schönste! Eine besondere Herausforderung erwartete mich an einem Geröll-Abhang, der zwar mit einem Seil gesichert war, aber bei mir schweißnasse Hände verursachte.
Auf schmalen Höhenwegen, durch einsame Wälder und mit vielen fantastischen Aussichten auf die Bergwelt kamen wir unserem Ziel, dem Königssee, immer näher. Den Grünstein mussten wir auf einen späteren Tag verschieben, da der Abstieg zum Königssee nach Bergrutschen gesperrt war.
Fazit: Wenn auch die Etappen streckenweise auf breiten schottrigen und manchmal etwas langweiligen Wegen verliefen, war es eine wirklich lohnenswerte Streckenwanderung. Besonders die grandiose Landschaft, das Alpenpanorama, die felsigen Steige und schmalen Wanderwege haben großen Spaß gemacht.
Überrascht waren wir über häufig anzutreffende „Ruhetage“ in der Gastronomie. Daher mussten wir mit unserem Trinkwasser sparsam umgehen, weil wir nicht wussten, ob eine Almhütte auf der Tour überhaupt geöffnet war. Auch viele der örtlichen Hotels und Restaurants hatten mindestens einmal in der Woche einen Ruhetag.
Auch die Verständigung mit Einheimischen war für uns Rheinländer nicht immer ganz einfach 😉
Mit Abweichungen in der Wegeführung sind wir die Etappen 1-6 und Etappe 8 des SalzAlpenSteigs gewandert.
An unserem Zielort in Schönau sind wir weitere 3 Tage geblieben und haben noch ein paar herrliche Wanderungen in die Berge unternommen.
So sind wir – ganz entspannt – mit der Jennerbahn auf den Jenner gefahren und haben hier einen ganzen Tag mit kleinen Rundwanderungen verbracht und konnten sogar Murmeltiere mit dem Fernglas beobachten.
Am nächsten Tag haben wir gemeinsam mit Freunden von uns (die hier in der Nähe leben) eine ganz besonders schöne und anstrengende Wanderung auf den Grünstein unternommen. Herrlich!
Am letzten Tag dann der Klassiker: Morgens um 8.30 Uhr sind wir mit dem Boot über den noch wolkenverhangenen Königssee (mystisch!) bis zum Ausstieg Salet Alm am Obersee gefahren. Die sich anschließende kleine Wanderung entlang des Obersees und zum Wasserfall waren landschaftlich spektakulär und unfassbar schön!
- Wegbeschaffenheit
Streckenweise sehr schmale Pfade und Steige, Wald-/Forstwege, wenige Asphaltstücke, häufiger breite schottrige Wanderwege (wohl nicht untypisch für die Region) - 4**** für
die grandiose Landschaft, das Alpenpanorama, die felsigen Steige und schmalen Wanderwege, wunderschönen Seen, einsame und nicht ganz so einsame Almen
1° für
streckenweise etwas langweilige breite und schottrige Wanderwege und immer mal wieder nervenden Verkehrslärm von nahen Bundesstraßen - Übernachtung
Prien: Hotel Bayerischer Hof
Unterwössen: Landhotel Gabriele
Bergen: Hotel Salzburger Hof
Ruhpolding: Alpenhotel Wittelsbach
Inzell: Das Falkenstein – mit Sauna
Bad Reichenhall: Wyndham Grand Bad Reichenhall (schön alt + mondän!)
Schönau: Explorer Hotel Berchtesgaden – mit Sauna (überraschend schön!)
Die Webseite des SalzAlpensSteigs
Die Website unseres Reiseorganisators und unseres Reiseanbieters
Die gpx-Tracks im Download
Tag 1
Tag 2
Tag 3
Tag 4
Tag 5
Tag 6
Liebe Petra, lieber Reinhard,
wunderbar klare Beschreibung eurer Wanderung !
Wenn ich das körperlich noch könnte (sagen wahrscheinlich viele 🙂 )würde ich auch solch lange Wanderungen machen.
Aber eure Bescheibungen machen auch Lust auf kürzere Strecken in der Alpenwunderwelt.
Lieben Gruß
Roswitha