Tourenplaner Test

Nachdem mein Lieblingstourenplaner GPSies an Alltrails verkauft wurde und GPSies jetzt endgültig nicht mehr zur Verfügung steht, habe ich mir mal andere Tourenplaner angeschaut.

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Meine Anforderungen an einen Tourenplaner sind:

  • Einfache, intuitive Bedienung
  • Strecken müssen unter dem eigenen User gespeichert werden können
  • Strecken müssen kategorisierbar sein
  • hochgeladene / gespeicherte Strecken müssen sich verändern lassen
  • OSM Karte muss, andere gerne zusätzlich
  • Overlay Karten, Cycling Map, Hiking Layer
  • Karten sollten sich in meinen Wanderblog per html-Frame integrieren lassen
  • Interessenten sollen über die Verlinkung den GPS-Track runterladen können, idealerweise ohne Anmeldung
  • kostenfrei (ich sehe nicht ein, die Nutzung zu bezahlen, wenn ich meine Inhalte dem Betreiber zur Verfügung stelle. Wenn Kosten, dann müssen Mehrwerte dabei rum kommen)

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Natürlich soll auch Alltrails hier eine Chance bekommen. Wenn man die Seite erstmals nur über alltrails.com oder nach Google-Suche aufruft, wird man sich wundern, dass die Seite erst mal alles auf englisch und auch mit englischen Maßeinheiten präsentiert. Etwas versteckt, ganz unten auf der Seite, wenn man ganz runter scrollt, findet man dann die Möglichkeit auf Deutsch umzustellen. Um gespeicherte Trails anzuschauen, muss man sich zunächst registrieren.
Bei der Erstellung einer Route, kann man den Ausgangspunkt angeben, hier konnte ich einige kleinere Orte nicht finden. Auf Postleitzahlen basieren kann die Seite nicht suchen.
Die Eingabe einer Strecke geht mit Hilfe des eingebauten Routings sehr schnell und intuitiv. Verschiedene Routingoptionen (Wandern, Fahrradtour, Mountainbike, Rennrad)) lassen sich einstellen. Man kann verschiedene Karten auswählen, woher hier die Standardkarte (mapbox ?) kommt, konnte ich nicht raus finden. Ich benutze eh lieber OpenStreetMap und das steht als eine der Optionen zur Verfügung. Seltsamerweise konnte ich mit einem „frischen“ Account nicht die Overlaykarten für Wandern und Radfahren einblenden. In meinem Account mit über 100 Touren (aus Gpsies übernommen) geht das. Anscheinend will man solche Kunden halten. Einen neuen Track hat man schnell geplant und auch ein Nach-editieren ist sehr einfach. Über die Optionen Routing / Zeichnung kann man auch auf Offroad Planung umschalten (mit der Strg Taste – gewöhnungsbedürftig). Die Umplanung hochgeladener Tracks (selber getrackt oder aus anderer Quelle) ist auch etwas gewöhnungsbedürftig. Hier muss man zunächst mehrere Punkte auf die Strecke setzen, damit nicht die gesamte Strecke neu geroutet wird. Jedenfalls war es manchmal einfacher, die hochgeladene Strecke über das Routing neu einzugeben. Das Schöne dabei ist, das die hochgeladene Strecke sichtbar bleibt. Anfänglich konnten fremde Tracks nur in der Pro-Version runter geladen werden, hier hat man sich aber inzwischen geöffnet (für wie lange wohl?). Man kann auch mehrere Strecken in eine Karte laden und in verschiedenen Farben darstellen, dieses Feature finde ich sehr gelungen. Die Karten lassen sich mit Tags (Wandern, Radtour, usw) versehen. Allerdings immer nur ein Tag, so muss man sich zwischen Rucksacktour und Wandern entscheiden. Das Höhenprofil ist immer mit am unteren Rand der Karte eingeblendet und lässt sich auch nicht ausblenden. Leider werden keine Informationen über die Wegequalität (Schotter, Forstweg, Pfad, usw.) angezeigt. Hier ist man allein auf die Markierung durch OSM angewiesen. Man hat nicht die Möglichkeit in einen Vollbildmodus zu wechseln. Routen / Karten lassen sich über einen html-Frame in eigene Seiten einbetten. Für diesen Wanderblog ein Muss. Auch fremde Karten lassen sich so teilen. Die Hilfetexte, z.B. zur Erstellung einer neuen Route sind auf Deutsch und gut verständlich.

Fazit

Insgesamt habe ich einen recht guten Eindruck, was hier geboten wird. Bedienbarkeit und Features passen zu meinen Anforderungen. Die Seite war bei meinen Test sehr langsam. Es gibt auch eine Pro-Version, die ich nicht getestet habe. Insgesamt ist vieles von Gpsies übernommen, trotzdem ist vieles sehr „amerikanisch“. Bleibt zu hoffen, dass das Bezahl-Konzept sich nicht kurzfristig wieder ändert.

Als Outdooractive auf den Markt kam, war ich sofort begeistert. Das war ein Tourenplaner, der sowohl für die eigene Planung als auch zum Suchen bestehender Touren sehr gut geeignet war. Outdooractive wird inzwischen auch von vielen (touristischen) Tourenportalen genutzt, was auch ein Hinweis auf die große Akzeptanz ist. Leider hat Outdooractive nach einer kurzen „Gewöhnungsphase“ ein Bezahl-Konzept eingeführt, so dass einige sehr gute Features nun nicht mehr frei verfügbar sind. Trotzdem ist Outdooractive noch immer einer meiner Favoriten, wenn es um die Suche bestehender Touren geht. Bisher habe ich noch jeden öffentlich markierten Wanderweg (mit Namen) dort gefunden, meist von den entsprechenden Wanderregionen direkt dort plaziert.
Die Planung eigener Strecken ist sehr einfach und ziemlich intuitiv. Nach Festlegung des Typs (Wandern, Radtour) kann man sofort loslegen. Sinnvollerweise wechselt man dazu in den Vollbildmodus. Dabei zeigt sich dann auch direkt das beste Feature dieser Seite – neben dem Höhenprofil wird die Wegequalität angegeben (Naturweg, Apshalt, Schotter, ..) So kann man sich bei der Planung direkt einen Überblick verschaffen und ggf. Umwege mit besseren Wanderwegen planen. Leider lassen sich keine Overlays einblenden, das geht (s.o.) leider nur in der Bezahl-Version. Bei der Planung lässt sich von Routing zu freier Eingabe wechseln.
Touren lassen sich speichern und teilen, leider nicht als html-Frame sondern nur als Link. Zum runterladen des Tracks muss man angemeldet sein.
Wenn man einen GPS-Track hochlädt als Ausgangspunkt einer Planung, funktioniert das o.g. Feature Wegequalität leider nicht. Manchmal macht es durchaus Sinn den Track dann nochmals neu einzugeben, zumal der Track mit einer Vielzahl von Wegpunkten dargestellt wird, was ziemlich unschön ist. Immerhin kann man einen Ausschnitt mit Wegepunkten löschen und diesen Abschnitt dann neu planen. Geroutet wird dieser Abschnitt dann, wenn man einen neuen Koordinatenpunkt links einfügt.

Fazit

Zur Planung ist Outdooractive momentan vor allem wegen des Features Wegequalität mein Favorit, auch wenn das Fehlen der Overlaykarten ein großer Abstrich bedeutet. Auch zur Suche bestehender Wanderungen ist Outdooractive sehr gut geeignet, auch weil wenn mir hier vielfältige Filtermöglichkeiten – wie zum Beispiel Anreise ÖPNV – angeboten werden. Die Filterfunktion ist allerdings nicht stabil, beim testen musste ich die Filter immer wieder neu setzen, deshalb von hier die Links immer in einem neuen Tab öffnen. Zum Einbetten in den Blog bevorzuge ich einbettbare Frames, was Outdooractive nicht bietet.

Nachtrag

Ich habe zufällig auf Best of Wandern einen Routenplaner gefunden, der sich der Technik von Outdooractive bedient, allerdings die Overlaykarte „Wandern“ im Gegensatz zu Outdooractive sichtbar macht.

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